Politikum-didum

Dienstag, 1. Februar 2011

Tunesien macht's vor...

...und plötzlich geht ein Ruck durch Nordafrika.

Ein kleines "Schmankerl" vorweg: Angeblich war ein tunesischer Gemüsehändler letztendlich der Auslöser der ganzen Geschichte.

Jetzt scheint Ägypten vor dem Umsturz zu stehen, allerdings geht dort längst nicht alles so vergleichsweise reibungslos von statten wie bei den tunesischen Vorreitern.
Während dort bereits im Zuge der opositionellen Übergangsregierung (vorerst) Schluss mit nahezu-Diktatur ist, wird sich in Ägypten weiterhin an oberster Stelle gesperrt und auf Militärpräsenz gesetzt.

Soweit der Status quo.

Was ich eigentlich verdeutlichen will:
Wir leben Geschichte, verdammt!

Nun, nicht direkt "wir", die wir hier im (größtenteils) politisch gefestigten Deutschland sitzen und nur mit moderater Arbeitslosigkeit, gelinder Unzufriedenheit über alles und jeden und dem allgemeinen Genörgel zu kämpfen haben.
Wir als Weltbevölkerung.
Wenn wir den Fernseher einschalten, die Zeitung aufschlagen, dann sehen wir dort das, was unsere Urenkel in einigen Jahrzehnten in ihren Geschichtsbüchern abgedruckt vor sich liegen haben - und höchstwahrscheinlich zum Gähnen bringt, ganz ungeachtet der weltpolitischen Tragweite.

Das Volk eines Staates, seit Jahrzehnten unter der Fuchtel eines halbdemokratischen Anführers leidend, hat genug von Armut, unzulänglicher Bildung und fehlender technologischer und wissenschaftlicher Anbindung an den Rest der Welt - und der sprichwörtliche Kragen platzt. Die aufgestaute Wut von Jahren entlädt sich in einer fast schon kreativen Welle von Umsturz und, ja, ich nenne es "konstruktiver Gewalt".
Kaum einen halben Monat später macht das Geschehene Schule und in einem anderen Staat scheint sich der Prozess zu wiederholen...
Verdammt, ich bin ein Freund von Revolutionen.
Es gibt nichts, was uns von den Bürgern Nordafrikas trennt - zumindest ideologisch, abgesehen von selbsterwählten Staatschefs.
Das sollte mittlerweile jeder braune Verstand begriffen haben.

Ein anderes Problem, dass sich im Zuge dieser Entwicklung möglicherweise erledigen könnte, wäre die illegale Einwanderung nach Südeuropa. Weshalb sollte der geneigte Nordafrikaner danach streben, nach Europa zu kommen, sobald er all das, was er begehrt, auch in seinem eigenen Land finden kann?
Wilde Spekulation, das gebe ich gerne zu, aber einen Gedanken daran zu verschwenden halte ich für durchaus angebracht.

Deshalb: Drücken wir die Daumen, dass diese Welle sich nicht zu früh bricht.
Und für meine Freunde an der Hippie-Front:
Hier ein weiterer Beweis, dass gewaltfreie Revolutionen noch nie funktioniert haben - Revolutionen, die mit Hand und starkem Willen geführt werden, es jedoch immer wieder tun.

So...genug Aufrührerei für heute.

Freiheit in Pixeln!

...denn sie beginnt im kleinsten Teil

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